„FLOWER“ an der Tüte
24.05.-29.09.2023, Kommunaler Galerie Bielefeld
Diesmal wird die Ausstellung nicht nur meine fotografischen Arbeiten präsentieren, sondern auch Kunstwerke von den Menschen, die ich fotografiert habe. Dies ist Teil des Kunstprojekts „FLOWER“, das während der Dauer der Ausstellung fortgesetzt wird: während der Ausstellung werde ich sie bei ihren künstlerischen Aktivitäten unterstützen, und die fertigen Kunstwerke werden parallel zur Ausstellung zu sehen sein.
Finissage
übersetzt von Ta-Som Yun
Sie ist Juristin und Autorin und lebt in Berlin, geb. 1985 in Berlin, wuchs in Deutschland und Südkorea auf. 2022 veröffentlichte sie eine Erzählung in der Zeitschrift BELLAtriste. Sie war Stipendiatin der Autorenwerkstatt 2022 am Literarischen Colloquium Berlin
Pücnktchen´s Zimmer
Pünktchen ist verletzt und verletzlich, sie hat viel erlebt
Pünktchen ist stark, sie nimmt sich Raum, gestaltet, handelt
eine Ausstellung im schauraum:
Kyungwon Shin Mit Pünktchen: Fehlt, Aber
Respektvoll. Vielschichtig. Beieindruckend.
Pünktchen ist sich sicher, immer gibt es eine Wahl.
Pünktchen ist sich ihrer Situation bewusst, sie gibt nicht auf.
Pünktchen ist lebendig:
„Ich atme zu tief, ich atme zu hart. Die Vergangenheit lässt mich nicht leichter atmen.“
Ein Moment, am Ende des Tunnels, lässt sie auf ihrem Weg stolpern:
Pünktchen atmet nicht mehr.
Am 20. 10 .2022 verstarb Pünktchen im Alter von 41 Jahren.
Schelpsheide 19 – Carlo Winterstein
Carlo Winterstein war obdachlos und lebte im Zelt.
„Das ist mein Zuhause. Hier bin ich tags und nachts, hier habe ich meine Freiheit,
hier kann ich Kaffee kochen, hier kann ich mir etwas Essen machen.“
Carlo ist sich seiner schwierigen Situatin bewusst;
„wenn das nicht so ernst wäre, wäre es hier richig schön, (…)
aber wenn du morgens 4,5 Stunden frierst, hat man keine Lust mehr.“
Carlo Winterstein sorgt sich um andere:
„deine Sachen werde nass…“
Carlo Winterstein sehnt sich nach einer Einzimmerwohnung.
„Andere gehen nach Hause, ich bleibe hier“
„Ich möchte mal wieder Fernsehen gucken.
Ich will ganz normale Sachen, was für andere Leute normal ist, für mich.“
Carlo Winterstein verstarb 2017